Liebe ist eine Sache zwischen zwei Menschen, intim, privat und großartig. Genau so ist es mit der Ehe. Sie wird zwischen zwei Menschen geschlossen und betrifft auch nur diese beiden, in Bezug auf ihren Alltag, ihre Rechte und Pflichten. Das Leben anderer bleibt von dieser Ehe unbeeinflusst. Zumindest sollte das so sein. Wenn ich die Diskussionen um die Gleichberechtigung zur Eheschließung verfolge, muss ich feststellen, dass viele Menschen offenbar anderer Meinung sind. Sie schimpfen, fluchen, diffamieren, als habe die Heirat zweier ihnen völlig unbekannter Menschen irgendeine Auswirkung auf ihr eigenes Leben. Die Rede ist von der Unantastbarkeit der Ehe, als sei sie ein Ding, das außerhalb der Beziehung der Eheleute besteht. Ein mystisches Wesen, das nicht von der Liebe der Eheleute zum Leben erweckt wird. Und selbst wenn das so wäre, die Liebe und Ehe eines Paares haben nichts der Beziehung eines anderen zu tun und werden davon auch nicht angetastet, was immer das heißen soll. Ich möchte nicht jedes einzelne Argument entkräften, das wurde zur Genüge getan und ändert dennoch nichts an der Meinung derer, die lautstark tönen, als seien sie die erwählten Hüter der Menschheit. Ich möchte auch nicht damit anfangen, das Leben dieser Menschen, zu analysieren, in Bezug auf Scheidungen oder simple Dinge wie Mülltrennung, Parkplatzwahl, Steuern, Musik- und Videodownloads.
Was ich sagen möchte, ist, dass ihre Ignoranz keine Rolle spielt, weil Liebe gewinnt, auch wenn es lange dauert, zu lange manchmal.
Aber alles Getöne, Geschrei und Gepoltert wird am Ende nichts daran ändern, dass diejenigen, die lieben, diejenigen sind, die recht haben und bekommen. Wie könnte es auch anders sein? Wie könnten wir denjenigen, die sich mit den vermeintlichen Verfehlungen anderer beschäftigen, statt jeden Tag danach zu streben, selbst bessere Menschen zu werden und die Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen, die Oberhand überlassen. Ich behaupte, diese Menschen selbst wären unglücklich, wenn sie dauerhaft in der negativen Stimmung aus Diskriminierung, Hass und Ignoranz, die sie verbreiten, leben müssten. Ja, es herrscht Meinungsfreiheit, aber nicht das Recht, andere zu beschimpfen, zu mobben und herabzusetzen, weil sie anderer Meinung sind. Das scheinen in diesen Tagen viele zu vergessen. Und deshalb ist es gut, das Liebe immer gewinnt, auch wenn sie Rückschläge erleidet, gebeutelt wird, mit Füßen getreten. Sie steht auf, verletzt, beschädigt, aber nicht zerstört. Liebe hat im Suchergebnis mehr Treffer als Hass und daran wird sich nichts ändern, weil Liebe gewinnt. Vielleicht ist das sogar falsch formuliert. Es geht nicht um Gewinnen und Verlieren, nicht um persönliche Meinungen und darum recht zu haben in einem Streit. Es geht um die universelle Tatsache, dass wir gleich sind, gleichberechtigt, daran lässt sich nicht rütteln. Das Gleiche gilt für unsere Liebe, wann immer wir uns verlieben, uns entscheiden, unser Leben an der Seiten des einen Menschen, des richtigen Menschen zu verbringen, ist das wundervoll. Keine Liebe ist besser als die andere oder richtiger. Manchmal irren wir uns und der vermeintliche Herzmensch ist nicht der eine Seelenverwandte, den wir in ihm gesehen haben, aber das ändert nichts daran, das Liebe Liebe ist, egal in welcher Form und Ausprägung – solange die Beteiligten sich gleichermaßen dazu entschieden haben, zu lieben, und sich gut, sicher und aufgehoben fühlen.
Liebe ist Liebe und die Liebe der einen nimmt der Liebe anderer nichts weg, schmälert sie nicht und tut ihr auch nicht weh, nicht die Liebe anderer verliert, sondern der Hass und das ist ein Gewinn für alle.